Hilfe, ich fliege! – Tipps und Tricks zum Abheben

Von Verena|8. März 2017|THOUGHTS

Als ich im Jahr 2001 das erste Mal in ein Flugzeug stieg, um nach Mallorca zu fliegen, hatte ich nur einen Wunsch, der mir aber leider nicht erfüllt wurde: jemanden an meiner Seite zu haben, der mir verraten kann, wie das mit dem Fliegen eigentlich von A bis Z funktioniert.

Inzwischen habe ich schon einige Flugmeilen hinter mir und ein wenig Erfahrung gesammelt. Zeit, diese einmal niederzuschreiben. Vielleicht befindet sich auch der ein oder andere sinnvolle Tipp für Euch darunter.

Vor dem Flug – Runter kommen sie immer!

Es ist also soweit. Ihr habt einen Flug gebucht und seid bereit für das nächste Abenteuer, auch wenn irgendjemand in Eurem Umfeld meint, blöde Flugzeugabsturzwitze reißen zu müssen. Jetzt müsst Ihr herausfinden, ob Ihr mit Hilfe Eurer Buchungsdaten (Name und / oder Buchungscode) schon vorab einchecken könnt, um Euch die Bordkarten vorab auszudrucken oder aufs Mobiltelefon zuzuschicken.

Vielleicht wollt Ihr auch einen besonderen Sitzplatz? Beachtet, dass gerade Letzteres je nach Fluglinie und Tarif noch einmal Geld kosten kann.

Auch andere Leistungen im Flugzeug können Geld kosten, je nachdem, welchen Tarif Ihr gebucht habt. Checkt also vorab, ob z.B. Getränke, Snacks oder Mahlzeiten im Flugpreis inbegriffen sind. Und ob nicht noch weitere versteckte Kosten lauern, z.B. beim Aufgabegepäck.

Und apropos Gepäck: stellt sicher, dass Eure Gepäckstücke (Handgepäck und Aufgabegepäck) den Richtlinien der Airline entsprechen. Zu schweres Handgepäck muss in schlimmsten Fall noch aufgegeben werden. Und zu schweres Aufgabegepäck reisst empfindliche Löcher in Eure Reisekasse.

Macht Euch schlau, was Ihr in Euer Reiseland mitbringen dürft – einige Länder haben empfindliche Regularien bei der Einfuhr z.B. von Alkohol oder Nahrungsmitteln. Natürlich ist auch Zoll ein wichtiges Thema: sind da Waren im Koffer, die zu wertvoll sind, dann müsst Ihr Zoll zahlen. Auch das kann wieder teuer werden.

Und solange Ihr keinen quietschgelben Koffer mit Smiley habt, sind ein buntes Band am Koffer oder ein Gepäckanhänger immer eine gute Idee, falls Ihr später Euren Aldi-Trolley nicht von den 14 anderen, baugleichen Modellen unterscheiden könnt.

Am Flughafen – Lassen Sie mich durch, ich bin KEIN Arzt!

Bloß nicht auf den letzten Drücker zum Flughafen fahren! Denn wenn man schon in Eile ist, passiert bekanntlicherweise immer noch ein Unglück mehr. Bei uns kam z.B. das Taxi letztes Jahr nicht, um uns um 3 Uhr Morgens zum Flughafen zu bringen. Nach banger Wartezeit, hektischem Autobeladen, Fahrt incl. Geblitztwerden und der Vorahnung teurer Parkgebühren waren wir mit den Nerven am Ende.

Vor einem Kurzstreckenflug würde ich mindestens eine Stunde vorher am Flughafen sein, vor Langstreckenflügen empfehle ich zwei Stunden. Immer mit ein wenig Puffer für Anreisekatastrophen in petto. Und checkt möglichst vorab schon ein (siehe oben), auch wenn Ihr noch Gepäck aufgeben müsst.

Informiert Euch vorab, an welchem Terminal eines Flughafens Euer Flug startet, wo man parken kann, wie lange die Fußwege zwischen Parkplatz und Terminal sind, ob es einen Transfer zwischen beidem gibt. Auch gibt es Parkhäuser, die etwas weiter außerhalb liegen, die deutlich günstiger sind als die, die direkt am Termin stehen. Das spart wieder Geld für…richtig…die Urlaubskasse. Gerade bei großen Flughäfen sind diese Informationen Gold wert.

Wenn Ihr den Flughafen betretet, sucht Euch die große Anzeigetafel. Dort findet sich die Nummer des Schalters, bei dem Ihr auflaufen müsst. Vorab schon eingecheckt? Dann gibt man einfach gegen Vorlage seines Ausweises oder Reisepasses (je nach Reiseland) nur noch sein Gepäck auf und bekommt seine Bordkarte. Ansonsten kann man am Schalter aber auch ganz regulär und offline einchecken und alles Wichtige erledigen. Hier erhaltet Ihr auch bei Gepäckaufgabe die Gepäcksregistrierungsnummer, die später (hoffentlich nicht) wichtig werden könnte.

Auf der Bordkarte steht dann, zu welchem Gate Ihr gehen und, ganz wichtig, wann Ihr da sein müsst. Dann einfach den Schildern nach oder notfalls jemanden fragen.

Den Zugang zu den Gates gibt es nur nach dem…..

Sicherheitscheck – Ist das ein Lurch in Ihrer Handtasche?

Eure Bordkarte wird beim Zugang zum Sicherheitsbereich gescannt und Ihr stellt Euch brav in die Schlange. Dann ist Ausräumen angesagt: Laptops und elektronische Geräte müssen in einen Plastikkorb, Rucksack oder Handtasche, Jacken und Schals und Gürtel in einen weiteren Korb. Nicht die Schlüssel oder das Münzgeld in den Taschen vergessen! Die genauen Sicherheitsbestimmungen findet Ihr im Sicherheitsbereich überall ausgeschildert, falls Ihr unsicher seid. Vermeidet Dinge wie Feuerzeuge und Nagelfeilen! Am Besten informiert Ihr Euch aber schon vor dem Flug über die herrschenden Regularien, um Mißverständnisse zu vermeiden.

Die Körbe fahren dann durch den Gepäcksanner und ihr werdet vom Sicherheitspersonal vereinzelt und durch die Personenscanner gewunken. Das sind entweder einfache grauen ‚Tore‘, die Ihr durchschreitet oder die in den letzten Jahren berühmt gewordenen Körperscanner, die erfordern, dass man mit hoch erhobenen Händen darin steht, während dann in der Kabine der Scanner um Euch herum fährt.

Danach erhaltet Ihr ein Nicken oder eine Aufforderung weiterzugehen, wenn alles okay ist. Falls nicht, kommt jemand auf Euch zu und führt Euch in eine weitere Kabine an der Seite. Mit Handscannern wird nochmal nachgeprüft und dann kann es sein, dass Ihr z.B. die dicken Bergwanderschuhe ausziehen müsst oder abgetastet werdet. Das macht bei Männern ein Mann und bei Frauen eine Frau.

Wenn Ihr innerhalb der EU fliegt, gelten für Flüssigkeiten im Handgepäck bestimmte Regeln: Ihr dürft in einem 1 Liter fassenden verschließbaren Beutel (Zip Lock oder Reißverschluss) Fläschchen und Tiegel  mitnehmen, die je maximal 100 ml fassen. Dazu zählen z.B. auch Zahnpasta oder Make-Up. Diesen Beutel müsst Ihr dann auch aus dem Handgepäck nehmen und separat vorzeigen.

Überlegt Euch also, wieviel Flüssigkeiten Ihr dabei haben müsst, welche im Aufgabegepäck mitfliegen dürfen und ob es sich nicht sogar lohnt, die Dinge im Ankunftsland neu zu kaufen.

Auch normale Getränke dürfen nicht mit durch den Check – macht es bitte nicht wie ich und lauft vollkommen verflust mit einer Wasserflasche im Rucksack in den Check, wo Ihr nochmal bestätigt, dass keine Flüssigkeiten drin sind. Das gibt inquisitorische Nachfragen und böse Blicke.

Duty Free und der Weg zum Flugzeug

Wenn Ihr den Sicherheitscheck absolviert habt, dann wartet die wunderbare Welt des Einkaufens auf Euch. Im Duty Free-Bereich könnt Ihr zollfreie Waren, Essen und Getränke einkaufen, in Buchläden stöbern…es kommt halt darauf an, wie groß der Flughafen ist.

Denkt an die Zeit auf Euren Bordpässen und seid zur richtigen Zeit am richtigen Gate. Es lohnt sich, auf die Anzeigetafeln zu schauen, denn oftmals ändern sich in letzter Sekunde die Gates und man darf sportliche Spurts einlegen, um seine Maschine noch zu erreichen.

Am Gate erscheint dann irgendwann eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter der Airline und beginnt, die Passagiere aufzurufen. Meist dürfen Vielflieger und Besitzer von furchtbar wichtigen Karten zuerst einsteigen, dann Familien mit Kindern. Am Ende stürzen sich dann alle gleichzeitig auf das Nadelöhr, wo die Bordpässe noch einmal gescannt werden.

Im Flugzeug – Schweißnasse Hände auf dem Weg nach Westen

Dann geht es entweder direkt ins Flugzeug oder in einen Shuttlebus, der einen aufs Rollfeld zur Maschine bringt. Einsteigen, die Flugbegleiter*innen nett begrüßen und nett begrüßt werden, Platz suchen (und meist etwas warten, bis alle Leute Gliedmaßen und Gepäck sortiert haben), Handgepäck oben in den Gepäckfächern oder unter dem Vordersitz verstauen, anschnallen und erstmal durchatmen.

Dann folgt eine Sicherheitsunterweisung, entweder ‚live‘ durch die Flugbegleiter*innen oder in einem entsprechenden Sicherheitsvideo. Hört ruhig mal zu, wenn Ihr das erste, zweite, dritte Mal fliegt. Und schaut auch in die Sicherheitskarte, die vor Euch im Sitz klemmt. Denn sollte wirklich mal was passieren, dann ist Wissen Euer Vorsprung zum Überleben.

Hilfe, das Ding fliegt- und was sollen die Geräusche?

Es kann sein, dass das Flugzeug bereits während der Sicherheitsunterweisung in Richtung der Startbahn losrollt, da die Pilot*innen nur ein recht schmal getaktetes Zeitfenster für den Abflug haben. Auf der Startbahn angekommen, geht es dann los. Die Maschine rollt an, dann kickt der Schub rein. Mit einem Ruck hebt das Flugzeug vom Boden ab und die ganze Kabine ist laut und vibriert ordentlich. Auch des Ein- und Ausklappen des Fahrwerks kann man recht deutlich hören.

Gerade im Steigflug empfinde ich persönlich diese Geräusche als beunruhigend und bin jedes Mal froh, wenn die Reiseflughöhe erreicht ist, denn dann wird es meist ruhiger. Im Normalfall dürft Ihr Euch dann abschnallen, mal aufs Klo, die Erfrischungswagen kommen vorbei und auf längeren Flügen werden Filme gezeigt.

Leider gibt es natürlich auch Flüge, die nicht ganz so reibungslos verlaufen. Luftlöcher sind eine fiese Sache und mit Turbulenzen ist nicht zu scherzen. Hört in solch einem Fall unbedingt auf die Anweisung des Kabinenpersonals!

Landung – Und deswegen küsst der Papst immer den Boden

Irgendwann – ich verspreche es Euch – werdet Ihr landen und dann ist es beinahe geschafft. Wartet, bis Flugzeug steht und wartet dann nochmal, bis die besonders rücksichtslosen Zeitgenossen aus dem Gang verschwunden sind. Dann geht es ab in Richtung Gepäckausgabe.

Es kann sein, dass Ihr Euch nochmal ausweisen müsst, bevor Ihr zu den Förderbändern kommt, die Eure Koffern aus den Eingeweiden des Flughafens zu Euch bringen. Wie man zur Gepäckausgabe kommt und welches Band das Richtige ist, wird meist sehr übersichtlich ausgeschildert, also keine Sorge.

Sollte Euer Gepäck beschädigt oder gar nicht angekommen sein, ist es Zeit für einen Besuch an einem besonders ausgewiesenen Schalter, der sich mit diesen speziellen Fällen beschäftigt. Dort könnt Ihr Beschädigungen dokumentieren und eine Beschreibung Eures Gepäcks hinterlassen.

Nur das wenigste verlorene Gepäck ist wirklich verloren. Was in so einem Fall Eure Rechte sind, würde den Rahmen hier sprengen, daher hier ein hilfreicher Link:

http://www.spiegel.de/reise/aktuell/kofferverlust-im-flugzeug-was-passagiere-wissen-muessen-a-878331.html

Ist alles gut gegangen, rollt Ihr mit Eurem Koffer noch durch den Zoll und Ihr entscheidet Euch natürlich für den richtigen der beiden möglichen Ausgänge, gell? 😉

Immer dabei – Verenas nicht ganz so geheime Travelhacks

Es gibt einige Dinge, die ich immer in meinem Rucksack / Handgepäck oder auch ganz profan am Körper habe.

Zum einen ist das eine leere Trinkflasche. Die kann man nämlich mit durch den Sicherheitscheck nehmen und später mit Leitungswasser befüllen, falls einem die winzigen Getränkebecher im Flugzeug nicht ausreichen. Achtung: werden einem außerhalb Europas auch manchmal abgenommen.

EDIT: Danke an Marco R. für den Tipp, dass es z.B. von Globetrotter faltbare Trinkflaschen gibt, die nochmal Platz im Gepäck sparen. 🙂

Oropax sind oftmals der Helfer in der Not, wenn Babies mit an Bord sind. Die armen Würmchen erschrecken sich leicht und der Druckausgleich ist für ein Babyohr eine schmerzhafte Angelegenheit. Kann natürlich auch gegen geschwätzige und erwachsene Nachbarn eingesetzt werden.

Eigene Kopfhörer, denn nicht immer sind die Kopfhörer zum Empfang des Bordprogramms kostenlos.

Bonbons oder Kaugummi, um den Druckausgleich zu erleichtern oder leichte Übelkeit wegzulutschen.

Etwas zu Lesen, weil Flüge einfach manchmal ätzend lange dauern.

Ein kleines Paket mit den wichtigsten persönlichen Gegenständen, die man bei einem Kofferverlust direkt bei sich haben sollte: bei mir sind das meine Medikamente, meine Sonnenbrille, ein Schlüppi und ein Shirt, Deo und Zahnputzzeug und ein Akku fürs Handy.

Reisekissen sind eine tolle Sache und erleichtern es einem, ohne Nackensteife ein wenig zu dösen.

Eine Plastiktüte mit Portemonnaie, Pass, Bordkarte, Handy und Adressen / Mietwagenunterlagen etc., die auf diese Weise gegen ausgelaufene Getränke, Schweiß und andere Flüssigkeiten gesichert sind.

Klamotten fürs Zwiebelprinzip: ich habe auf Flügen bisher entweder gefroren oder geschwitzt. Nehmt ein Halstuch oder Buff sowie eine Fleecejacke mit, die Ihr entweder aus- oder anzieht, wenn es nötig werden sollte.

Fazit

Das wäre es, was mir zum Thema Fliegen eingefallen ist. Falls Ihr noch Geheimtipps habt, immer gerne her damit. Und ja, Fliegen ist schön. Aber Landen in einem neuen Land noch viel besser. 🙂

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