When nothing is sure …

Von Hagen|21. März 2016|#notjustsad

„When nothing is sure everything is possible.“

Hagen. Wenn Nichts sicher ist, dann ist Alles möglich. Vor drei Jahren, am Anfang meines ersten Burnouts, bin ich das erste Mal über diesen Spruch gestolpert, ohne ihn jedoch richtig zu verstehen. Erst jetzt, nachdem ich ihn wiederentdeckt habe, beginne ich die tiefe Weisheit hinter den Worten zu verstehen. Aber das ist gar nicht so einfach. Denn als Erstes muss man akzeptieren dass Unsicherheit etwas Tolles, etwas Großartiges, ein Geschenk sein kann.

Gerade wenn man in Deutschland aufgewachsen ist, fällt das einem gar nicht so leicht. Denn wir haben den Vorzug durch unseren Sozialstaat gegen viele Unwägbarkeiten abgesichert zu sein. Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Versicherungen, mit denen wir uns umgeben. Wir packen uns selber in Watte. Immer mehr. Überall hört man indessen das Geschrei nach mehr Sicherheit – bis dafür sogar unsere Freiheiten eingeschränkt werden und wir das dankbar um die Sicherheit Willen stillschweigend hinnehmen.

Dabei ist dieses Sicherheitsbedürfnis ein Gefängnis, das wir uns selber schaffen. Wir bauen wir uns unseren eigenen Käfig, in dem wir uns häuslich einrichten. Geben viel Geld aus für Absicherungen, von denen wir hoffen, dass wir sie nie benötigen werden. Rechnen ständig mit dem Schlimmsten – so beschäftigt damit, dass wir oft vergessen einfach mal etwas optimisticher zu sein und den Augenblick zu genießen. Und das nur aus einem Grund: Weil wir Angst vor dem Leben haben.

Aus Angst vor dem Leben hören wir auf es zu genießen. Wir drehen uns in unserer Existenz nur noch um unsere Sorgen vor einer Zukunft, die noch nicht geschrieben ist. Einer Zukunft, die wir mit gestalten können. Die wir mit Leben füllen können. Wenn wir nicht vor Angst in unserem Käfig sitzen würden. Wir sitzen selbst dann noch ängstlich in unserem Käfig, wenn wir uns bewusst sind, dass diese Sicherheit eigentlich auch nur Fiktion ist.

„Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.“

John Lennon hat es richtig erkannt: Man kann sich gegen das Leben nicht versichern. Gegen die Unwägbarkeiten und Schicksalsschläge. Zwei Wörter, die Angst auslösen – wo eigentlich Mut gebraucht würde. Mut für einen Perspektivwechsel. Denn Unwägbarkeiten bieten die Chance für tolle, überraschende Ereignisse, die man in seinem Käfig nie erlebt hätte. Schicksalsschläge sind die Möglichkeit für einen neuen Anfang und damit die Möglichkeit sein Leben mit mehr Freude zu füllen. Ein Schicksalsschlag wie mein Burnout als Chance begreifen.

So lange wir uns an Sicherheiten klammern und uns ängstlich in unseren Käfig verkriechen, laufen wir weiter in unserem Hamsterrad. Bekannte Routine ohne Überraschungen und neue Entdeckungen – aber sicher. Viele Sachen sind nur möglich, wenn wir die ausgetretenen Pfade verlassen. Wenn wir aus unserer Komfortzone ausbrechen.

„Life begins at the end of your comfort zone.“

Die Magie des Lebens liegt irgendwo da draußen. Das Abenteuer kommt nicht in unseren Käfig. Da draußen ist Alles möglich. Nur dort können unsere Träume wahr werden. Nur dort werden wir unser Glück finden. Wenn wir unseren Käfig verlassen. Erkennen, dass Unsicherheit etwas Großartiges ist. Uns Chancen eröffnet und Pläne Realität werden können, an die man sich eigentlich nie getraut hat. Der Star in seinem eigenen Abenteuer werden. Sein eigenes Leben mit Ereignissen, Herausforderungen und Entdeckungen füllen.

„Be not a copy. Be an original.“

Hamster, die in ihren Käfigen im Rad laufen, hat die Welt genug. Menschen, die lieber hinter den Gitterstäben der Sicherheit vor dem Leben Angst haben. Doch ohne Risiko, ohne mal ein Wagnis einzugehen, wirst Du nie Du selbst sein. Das Potential erkennen können, das in Dir steckt. Ich bin sicher, dass man sich selber überraschen kann. Einfach mal sein Ding machen. Machen, was einen selber glücklich macht. Es erfordert nur etwas Mut, was Neues anzufangen und zu probieren. Auch auf die Gefahr hin, dass man scheitert. Man muss schließlich nur einmal mehr aufstehen als hinfallen.

Wenn Nichts sicher ist, dann ist Alles möglich. Wenn man die Welt nicht mehr durch die Gitterstäbe eines Käfigs sieht, dann öffnen sich einem viele neue Türen. Derzeit ist auch bei mir Alles im Fluß und ich bin gespannt, wohin mich das Leben treibt. Doch ich bin bereit was Neues zu probieren. Auf zu neuen Abenteuern. Wir leben in interessanten Zeiten.

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