Das Ecomare – Umweltschutz trifft Seehundbabies

Von Verena|22. Januar 2016|Europa, Niederlande, Texel, TRAVEL

Ja, ich gebe es zu. Auch ich kann den kleinen, blanken Knopfaugen der Heuler, die im Ecomare auf Texel nach einem eher stürmischen Lebensanfang im Quarantänebereich verarztet und aufgepäppelt werden, nicht widerstehen. Doch im Ecomare geht es um weit mehr als um das Beschauen der possierlichen Raubtiere, die die Meisten von uns sofort mit der Nordsee assoziieren. Das Museum mit der integrierten Auffangstation für Meeressäuger und Vögel hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Besuchern zu vermitteln, wie fragil der Lebenraum Wattenmeer ist und wie mannigfaltig und spannend er sich dem Menschen präsentiert.

Im abwechslungsreich und interaktiv gestalteten Innenbereich des Ecomare, der durch stetig wechselnde Sonderausstellungen noch einmal aufgewertet wird, erfährt man etwas über die Geschichte der Insel und die zahlreichen Facetten des Ökosystems Nordsee. Vervollständigt wird dieser Eindruck durch ein großes Aquarium im Untergeschoss, in dem man in großen Glastanks typische Nordseebewohner beobachten kann. Stimmungsvoll ist auch der Walsaal, der neueste Teil des Museums: ein vor einigen Jahren dem Ecomare zu Forschungszwecken übergebener gestrandeter Pottwal enthielt soviel Ambra, dass von dessen Verkauf der Saal finanziert und zu einem einmaligen Erlebnis aufgebaut werden konnte. Ein echter Glücksfund.

Nicht zuletzt lädt auch der Außenbereich des Museums dazu ein, eine Runde durch die Dünen zu spazieren und sich die Tierfütterungen anzusehen. Im Ecomare leben nämlich einige Seehunde, Kegelrobben und Schweinswale, die beim Zeitpunkt ihres Auffindens so jung oder so stark verletzt waren, dass eine Aussiedlung ins Meer ihren sicheren Tod bedeutet hätte. Gerade für Familien mit Kindern sind diese Fütterungen immer ein großer Spaß und sehr gut besucht.

Ich persönlich empfinde beim Anblick der kleinen Becken jedoch einen Anflug von Traurigkeit über die unnatürliche Lebensweise dieser Tiere und hoffe einfach, dass es ihnen so gut wie eben möglich geht und ihr Schicksal dazu beiträgt, dass die Besucher ein Bewußtsein für den negativen Einfluss der Menschen auf das Meer und seine Bewohner entwickeln.

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Du verwendest diese HTML Tags und Attribute: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <s> <strike> <strong>
*
*