Die Kathedrale von Sevilla
Das Wahrzeichen von Sevilla ist die Kathedrale. Das größte gotische Gotteshaus der Welt. Markant ist vor allem der hohe Turm, der noch aus der Zeit der maurischen Herrschaft stammt und ursprünglich ein Minarett war.
Von der Schlange vor der Tür haben wir uns nicht abschrecken lassen und wie auch bei der Alcázar ist der Eingang so gut organisiert, dass es schnell voran geht. Durch ein paar Räume mit Kunstwerken ist man dann auch schnell im Kirchenschiff.
Es ist wirklich riesig und hoch. Aber irgendwie hat es mich nicht so gepackt, wie viele andere Kirchen, die ich schon besucht habe. Es mag daran liegen, dass die Größe einfach jedes Maß übersteigt. Aber sicher auch daran, dass es viel ungenutzten Raum gibt.
Viele leere Flächen, die nicht das überbordende Ornament aufweisen, das uns sonst in Spanien (und auch in Portugal) so in ehrfürchtiges Staunen versetzt. Im großen Kirchenschiff gibt es einige Highlights, die wirkliche Hinkucker sind, aber sonst wirkt es auf mich kahl.
Ein Teil der großen Fläche wurde mit Vitrinen eingerichtet, in denen man einige kunstvolle Kirchengewänder bewundern kann. Eines der Highlights ist aber der Hintergrund des Hauptaltars, der vom früheren Reichtum der Stadt und der Kirche kündet. Das Können der Künstler zeigt sich auch daran, dass die Figuren umso größer sind, je höher sie stehen, um den Eindruck zu erwecken, dass alle Figuren die selbe Größe haben.
Auch der Chor hat uns begeistert, aber der ultimative Höhepunkt stellt das Grab von Christoph Kolumbus (auf spanisch Cristóbal Colón) dar. Zumindest ein Teil seiner Gebeine liegt – nach einer langen Irrfahrt von Sevilla über Santo Domingo und Kuba zurück nach Sevilla – hier in der Kathedrale von Sevilla.
Getragen von vier Gestalten, welche die vier Königreiche Kastilien, León, Aragón und Navarra repräsentieren, ist das 1902 errichtete Grabmal ständig von Besuchern belagert. Bei unserem Besuch natürlich auch kurzzeitig von uns.
Man verlässt die Kathedrale über einen schönen, noch aus maurischer Zeit stammenden Hof mit Orangenbäumen. Ein starker Kontrast zur doch recht kühlen und dunklen Kathedrale.
So schön die Kathedrale auch von Außen und wirklich ein markantes Wahrzeichen der Stadt ist, die sich hoch über die umliegende Bebauung erhebt, so war ich doch von ihrem Inneren enttäuscht. Meiner Meinung nach muss ein Besuch, wenn man nicht unbedingt dem Entdecker Kolumbus seine Aufwartung machen möchte, nicht unbedingt sein.
Mehr Informationen: