Unsere Erstbegehung des Nette-Schieferpfades

Von Hagen|25. Januar 2016|Eifelpfade, HIKE

24.01.2016 | 10,02 km

Wie der vor zwei Wochen von uns erwanderte Bergheidenweg zählt der Nette-Schieferpfad zu den Traumpfaden in der Eifel. Darüber hinaus hat die Auszeichnung zum schönsten Wanderweg des Jahres 2015 in Deutschland erhalten. Grund genug, um sich – trotz des regnerischen Wetters – die Zeit zu nehmen eine Erstbegehung dieses Traumpfades vorzunehmen. Zehn Kilometer weiter wussten wir, dass sich die Strecke und Anstrengung gelohnt hat und wir haben uns in diese Route verliebt.

Dass in Internetkommentaren und auf meiner (zugegeben etwas älteren) Karte der Weg als leicht und einfach bezeichnet wird, halte ich jedoch nur von einem nicht anfängerfreundlichen Standpunkt aus für richtig. Wenn man nach einem Kilometer schon 125 Höhenmeter überwunden hat – und das auf der auf Grund der Witterung ausgewiesenen weniger steilen Ausweichstrecke -, dann ist das nicht unbedingt für jeden Ungeübten eine einfach zu bewältigende Wandererfahrung. Auch erfordert der Weg schon eine gewisse Trittsicherheit und setzt festes Schuhwerk voraus, denn mehr als einmal haben wir uns wie Bergziegen gefühlt.

Nach dem Start unter der „neuen Nettebrücke“ (wo sich der im Ort Trimbs gut ausgeschilderte Parkplatz befindet) überquert man den Fluss Nette über die alte Brücke und wendet sich nach Rechts, wo man schon bald den erwähnten ersten Anstieg hinter sich bringen muss. Zur Beruhigung kann man sagen, dass dies die stärkste Steigung auf der gesamten Route ist – auch wenn die Strecke mit circa 370 Höhenmetern und knapp 3 Kilometern Gesamtanstieg generell Nichts für Flachlandwanderer ist. Auch auf der weiteren Strecke gibt es nicht nur gut ausgebildete Wege, sondern auch Pfade und einige Kraxelabschnitte über Stufen im Schiefergestein.

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Aber die ganzen Mühen, das Kraxeln und die Anstiege, sind der Weg auch im regennassen, rutschigen Zustand Wert. Er bietet einfach Alles, was das Wandererherz höher schlagen lässt: tolle Landschaften, immer wieder neue Ausblicke und Einblicke, überraschende Entdeckungen, interessante Landschaftsformen. Es lohnen sich auch alle kleinen Umwege zu den gut ausgeschilderten und mit Erläuterung versehenen Aussichtspunkte mit schönen Blicken über die Eifellandschaft. Ebenso die Abzweigungen von der Hauptroute, die zum Beispiel zum ehemaligen Schieferabbau „Fuchsloch“ oder zur Quelle am Mühlenberg (dessen Wasser eine willkommene Erfrischung darstellt) führen, sollte man mitnehmen.

Da ich es vorziehe mich von den Wegen überraschen zu lassen und damit nur das Nötigste im Vorfeld lese, hielt der Nette-Schieferpfad rund um Trimbs neben den erwähnten Punkten auf den kleinen Abstechern für mich auch auf der Hauptroute einige Überraschungen bereit. Dazu zählte die Durchquerung eines Tunnelstücks, alte Schieferbergwerke (die man zur eigenen Sicherheit nicht betreten sollte), Highland Rinder, der Nette-Wasserfall, …

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Positiv überrascht waren wir von der Arbeit des verantwortlichen Traumpfadpaten. Die vielen Hinweisschilder zur Sicherheit, zu Umleitungsempfehlungen wegen des Wetters und vor allem der vielen interessanten Hinweisschilder mit Hintergrundinformationen zeugen von einem großen Engagement, das Erwähnung und Lob verdient. Auch diese Informationen über den Hintergrund der Orte am Wegesrand und den Hinweisen zu besonderen Attraktionen machen den Nette-Schieferpfad zu einem besonderen Wandererlebnis.

Da ich derzeit noch bestrebt bin zu einem geübten Wanderer zu werden war der Weg im ersten Anstieg und auch bei einigen anderen Teilabschnitten durchaus anspruchsvoll. Aber die vielen Eindrücke und auch die vielfältigen Landschaftsformen haben mich für jede Mühe entschädigt. Es waren sogar so viele Eindrücke, dass ich nach der Hälfte des Weges schon so voll und glücklich war, dass ich gar nicht glauben konnte, dass wir erst die Hälfte des Weges hinter uns hatten.

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Das Fazit ist klar: Jeder weitere Traumpfad wird es zukünftig schwer haben, da sich alle Folgenden mit dem Nette-Schieferpfad messen müssen. Und ich werde wiederkommen. Im Frühjahr oder Sommer, wenn die Pflanzen blühen und die Bäume Blätter tragen. Ich bin sicher, dass sich dieser Traumpfad dann nochmal ganz anders präsentieren wird – und wir freuen uns schon jetzt drauf, uns von ihm verzaubern zu lassen. 🙂

Mehr Artikel und Informationen zum Nette-Schieferpfad:

  • Der Nette-Schieferpfad auf der Seite der Traumpfade: Klick!

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